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Geschichte der Felsenburg



Gegenüber dem Rathaus, an der Frauenfelderstrasse 4, steht das Wohn- und Geschäftshaus Felsenburg. Seinen Name gab ihm vermutlich der aus dem Felsen gehauene Weinkeller. Bereits auf dem Zehntenplan von 1695 ist ein Gebäude an dieser Stelle verzeichnet. Die Eichenbalken im Keller und der Dachstuhl aus Fichtenbalken können einer Bauphase im 18.Jh zugeordnet werden. Die genutzten Eichen für die Stützpfeiler wurden 1738 gefällt und kurze Zeit später verbaut.

Ab 1760 bis 1823 ist die Felsenburg im Besitz der Weinfelder Familie Brenner, danach gehört sie verschiedenen Weinhändlern. 1888 wird die Weinhandlung durch Arnold Pfeiffer aus Schaffhausen, dem Urgrossvater der heutigen Besitzerin, übernommen und durch seinen Schwiegersohn bis 1962 als Weinhandlung Kunz-Pfeiffer weitergeführt. Danach fällt das Geschäft in einen Dornröschenschlaf, bis 1995 die heutige Besitzerin und Künstlerin Doris Naef ihren Traum verwirklicht und die Weinhandlung ihres Grossvaters in einer ver-wandelten Form wieder auferstehen lässt. Die Idee war, den eigentümlichen Charakter und die Ambiance des Kellers beizube- halten und doch eine neue Nutzung als Vinothek zu ermöglichen. Der Künstlerin und dem ausgewählten Architekten Werner Keller ist es gelungen, das Nebeneinander von Alt und Neu offen zu deklarieren und somit erfahrbar zu machen. Im ersten Raum, dem Eingangsbereich, wo einst die Fässer gewaschen und abgefüllt wurden, befindet sich die mit dem ursprünglichen Holz ausgekleidete Schankstube. Durch einen neuen Durchbruch erreicht man den tiefer liegenden, in den Fels eingegrabenen Weinkeller. Wo einst die grossen Fässer den Wein vom Ottenberg lagerten, stehen heute auf einem eingefärbten Betonpodest Tische und Stühle für die Gäste bereit. Auf dem unebenen Felsuntergrund steht als Kernstück die von der Künstlerin entworfene „Mondsichelbar“ mit gefaltetem Schwarzblech an der Schauseite. Über eine ausgetretene Sandsteintreppe gelangt man in den darunter liegenden Kellerraum, wo die Flaschenweine auf Eichengesteller liegen. Hinter einer Glaswand, gleich einem Schaufenster, warten hier Weinflaschen aus dem Thurgau und die Selektion von Wein&Mehr. Der Hauswein der Künstlerin „Schmälzler“ aus dem ältesten Weinberg Weinfeldens mit eigens kreierter Etikette kann hier kredenzt werden.


Foto: Amt für Denkmalpflege TG, 2022

 
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